HOPKINSON SMITH

Hopkinson Smith has been called the most moving of present day lutenists...he approaches the lute's universe with a musicality which goes far beyond the seemingly limited voice of his instrument. We invite you to explore on this website the magic of his lute and its music.

Das Wunder leiser Klänge

Bachgesellschaft: Hopkinson Smith, Barocklaute

Das Konzert der Salzburger Bachgesellschaft im Rittersaal der Residenz mit dem Virtuosen der Barocklaute, Hopkinson Smith, gehörte zu den musikalischen Eindrücken, mit denen man sich noch lange beschäftigt. Der weltweit hoch geschätzte Lautenist spielte Sonaten und Partiten von Johann Sebastian Bach, ein Programm, dass noch wenig erforschte geistige und klangliche Dimensionen eröffnete.

Der Salzburger Geiger Benjamin Schmid hat mit seinem Projekt, Werke für Violine solo von Bach und Ysaye (1858-1931) gegenüberzustellen, in Europa, Japan und Amerika ausserordentlichen Erfolg. Den 2. Teil der Bach-Ysaye-Serie spielt er am 21. November im Gotischen Saa1 von St. Blasius. Und nun hörte man Hopkinson Smith mit einer Deutung von Sonaten und Partiten des Thomaskantors auf der 13-saitigen Barocklaute. Die gleichen Noten, eine völ1ig andere Sprache.

Der in Basel lebende und lehrende Solist erarbeitete im Lauf vieler Jahre seine Fassung der barocken Kompositionen im Bewusstsein, dass sie von Anfang an auch auf Tasteninstrumenten ausgeführt wurden. Mit unübertrefflicher Klarheit zeichnete er die Linien und Phrasen, die fugierten und harmonisch bereicherten Stimmen. Es erforderte grosse Aufmerksamkeit, die Nuancen des Tones der Laute auf sich wirken zu lassen, für die Strenge und Freiheit der thematischen Entfaltung aufgeschlossen zu sein. Keinen Augenblick konstruierte Architektur, alles vibrierte in beseelter Spannung.

Violine und Laute vergleichen zu wollen, hiesse die Schönheit von Rose und Veilchen gegeneinander abzuwägen. Die genialen Schöpfungen sind vom jeweils eingesetzten Klangkörper unabhängig. Die leisen Register haben eine tief bewegende Ausstrahlung. Das war die kostbare Erfahrung des Abends.

by Robert Wolf (SVZ, Salzburg)